In der Fotografie gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Kamerasysteme, welche sich anhand ihrer Merkmale und Eigenschaften unterscheiden lassen. Möchtest du aus deiner Hundefotografie das Beste heraus holen, solltest du dir also vorab Gedanken machen, was dir bei deiner Kamera besonders wichtig ist.

Digitale Spiegelreflexkamera in der Hundefotografie

Die sogenannten DSLR-Kameras (Digital Single Lens Reflex) sind wohl eine der verbreitetsten Kameraarten, welche sowohl in großen Fotostudios als auch in den Händen von einfachen Hobbyfotografen zu finden sind.


Aufbau und Funktion einer Spiegelreflexkamera:

Canonkamera HundefotografieBei einer DSLR-Kamera wird das einfallende Licht im angebrachte Objektiv gesammelt und direkt weiter in den Kamera-Body geleitet. Dort trifft das Licht nun auf den darin sitzenden Schwingspiegel, welcher vor dem Sensor liegt. Die reflektierten Lichtstrahlen treffen anschließend durch ein Prisma in den Sucher. Auf diese Weise ist es dem Fotografen möglich das Motiv, also den Hund, vor der eigentlichen Aufnahme zu sehen.
Durch die Bedienung des Auslösers, wird der Schwingspiegel nach oben geklappt, wodurch das Licht auf den dahinter liegenden Verschluss trifft. Dieser öffnet sich nun, wobei die Dauer stets von der eingestellten Verschlusszeit abhängt. Die Lichtstrahlen können so auf den digitalen Sensor weitergeleitet werden, wo die aufgenommene Datei kopfüber abgebildet wird. Die Kamera dreht die Aufnahme schließlich um 180° und speichert sie auf der SD-Karte ab.

Eine DSLR-Kamera bietet die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Somit kannst du Hunde in allen möglichen Situationen fotografieren und viele verschiedene Bildstile kreieren. Ebenfalls gibt es eine Großzahl an Zubehör, wie Batteriegriffe oder Aufsteckblitze, mit dem man sein Können verfeinern kann. Allgemein bieten die meisten Spiegelreflexkameras einen recht hohen Dynamikumfang, ein lichtstarkes Ergebnis und eignen sich (je nach Modell) auch gut zum Filmen.

Was ist der Unterschied zwischen DSLR- und SLR-Kameras?

Häufig wird für eine Spiegelreflexkamera auch die Abkürzung SLR-Kamera verwendet. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um die soeben beschriebenen digitale Spiegelreflexkameras (DSLR-Kameras), sondern um ein anderes Kamerasystem, welches seine Dateien auf Filmen statt auf Speicherkarten sichert. In diesem Fall spricht man von den analogen Spiegelreflexkameras.

Vor- und Nachteile einer digitalen Spiegelreflexkamera in der Hundefotografie

Vorteile:

  • technisch ausgereiftes System
  • durch den Sucher ist es dem Hundefotografen möglich, vor der Aufnahme des Bildes dieses bereits im Sucher zu sehen
  • Objektive können gewechselt werden → umfangreicher Einsatzbereich
  • Objektive der analogen Fotografie können teils noch verwendet werden
  • große Bandbreite an Kamerazubehör
  • viele Einstellmöglichkeiten verfügbar
  • recht lichtstark durch großen Sensor
  • hohe Fokusgeschwindigkeit

Nachteile:

  • häufig groß und schwer
  • oft etwas teuer
  • Klappgeräusch des Spiegels ist je nach Kameramodell teils recht laut
  • im Live-View-Modus ist der Blick durch den Sucher nicht möglich
  • Eindringen von Staub beim Objektivwechsel möglich

Kompaktkamera für die Hundefotografie

Kompaktkameras sind klein und handlich und eignen sich somit hervorragend, um beim Gassi gehen ein paar spontane Momente des Hundes einzufangen.
Doch da auch Handykameras sich stetig weiter verbessern und fürs Festhalten von Schnappschüssen gut geeignet sind, sinken die Verkaufszahlen der Kompaktkameras immer mehr.

Aufbau und Funktion einer Kompaktkamera

Durch die kompakte Bauweise dieser Kamera sind sowohl der Zoom als auch der Blitz in das Kameragehäuse eingebaut. Somit sind sie schön klein und bieten dennoch lichtstärkere Ergebnisse als viele Handybilder. Ebenfalls sind sie leicht zu bedienen und erfordern keine zeitaufwendige Einarbeitung in das System. Andererseits bietet eine Kompaktkamera natürlich nicht so viele Einstellungsmöglichkeiten wie andere Kamerasysteme und besitzt nur einen kleinen Zoombereich. Im Vergleich mit einem Kamerasystem wie der Spiegelreflexkamera, darf natürlich nicht zu viel erwartet werden – hier zeigen sich Schwächen, wie eine schlechtere Bildqualität, eine geringe Schärfentiefe usw.
Die Kompaktkamera eignet sich also mehr für Schnappschüsse deines eigenen Hundes und nicht für professionelle Hundefotografie.

Vor- und Nachteile einer Kompaktkamera in der Hundefotografie

Vorteile:

  • klein und kompakt – perfekt für unterwegs beim Gassi gehen
  • leichte Bedienung
  • für kleinen Preis erhältlich

Nachteile:

  • nicht für professionelle Hundeaufnahmen geeignet
  • wenig Einstellungsmöglichkeiten
  • kleiner Zoombereich
  • Objektivwechsel nicht möglich
  • geringe Schärfentiefe

Bridgekamera für die Hundefotografie

Bridgekamera – die Brücke zwischen Kompaktkamera und Spiegelreflexkamera.
Die Bridgekamera wird auch häufig als Hybridkamera bezeichnet, denn in ihrem Aufbau und ihren Eigenschaften vereint sie die Elemente der Kompakt- und der Spiegelreflexkamera.

Aufbau und Funktion einer Bridgekamera

Kamera HundefotografieEine Bridgekamera hat ein fest eingebautes Zoomobjektiv und besitzt keinen Spiegel.
Das Objektiv und der Sensor stammen hierbei von der Kompaktkamera ab, wobei ebenfalls einige Einstellungsmöglichkeiten von der Spiegelreflexkamera abgeleitet wurden. Auch optisch ähnelt sie einer DSLR-Kamera sehr.
Die integrierten Objektive decken meist große Brennweiten ab und befinden sich häufig im Telezoombereich. Hierbei ist es allerdings oftmals nötig, kurze Belichtungszeiten zu wählen, um Verwacklungen entgegen zu wirken.
Anders als bei den Spiegelreflexkameras, wird das Sucherbild bei diesem Kamerasystem auf einem im Sucher dargestellten Display angezeigt. In diesem können dunkle Aufnahmen meist heller wiedergegeben werden als bei DSLR-Kameras. Allerdings besteht bei den Aufnahmen häufig eine erhöhte Rauschgefahr, da der Sensor ständig in Betrieb ist und sich so erwärmt. Somit leidet auch der Akkuverbrauch stark.

Vor- und Nachteile einer Bridgekamera in der Hundefotografie

Vorteile:

  • eingebaute Objektive haben große Brennweitenbereiche und decken so viele Fotografie-Bereiche ab
  • meist lichtstark mit schnellem Autofokus
  • wenig Zubehör nötig – ideal zum Reisen und für unterwegs
  • hellere Wiedergabe im Display möglich

Nachteile:

  • Kameras sind häufig etwas schwer
  • recht kleiner Dynamikumfang wegen der geringen Größe des Sensors
  • geringe Auflösung auf Display
  • hohe Rauschgefahr
  • Objektivwechsel nicht möglich
  • oft kein RAW-Format möglich

Spiegellose Systemkamera für die Hundefotografie

Spiegellose Spiegelreflexkameras (auch Systemkameras genannt) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Eigentlich ist die Bezeichnung „Systemkamera“ hier nicht ganz richtig, denn Systemkameras sind nicht immer spiegellos. Dennoch werden die hier beschriebenen spiegellosen Systemkameras in der Umgangssprache häufig als solche bezeichnet. In der nachfolgenden Beschreibung beziehe ich mich also ausschließlich auf die spiegellose Variante.

Aufbau und Funktion von spiegellosen Systemkameras

Allgemein sind Systemkameras wesentlich flexibler als Bridgekameras und eine sinnvolle Alternative zu einer Spiegelreflexkamera. Die Systemkameras sind meist ähnlich ausgestattet wie die DSLR-Kameras – vom gleichartigen Sensor über den Bildstabilisator bis hin zu der genauen Wiedergabe der Aufnahmen im Sucher bzw. auf dem Display. Spiegellose Systemkameras besitzen meist einen elektronischen Sucher, bei dem das Bild auf einem zweiten Display als Digitalbild angezeigt wird.
Durch den fehlenden Spiegelmechanismus sind Bildserien von bis zu 40 Aufnahmen pro Sekunde möglich! Ohne diesen Spiegel fällt das Licht über das Objektiv direkt auf den Bildsensor. Auch bei spiegellosen Systemkameras lassen sich Objektive auswechseln und weiteres Zubehör, wie Aufsteckblitze können erworben werden.

Vor- und Nachteile von spiegellosen Systemkameras in der Hundefotografie

Vorteile:

  • häufig leichter durch Verzicht auf den Spiegel
  • 30-40 Serienaufnahmen pro Sekunde möglich
  • Aufnahme im Sucher/Display wird genau wiedergegeben
  • Objektivwechsel möglich
  • lichtstark durch großen Sensor
  • viele Einstellungsmöglichkeiten
  • auch im Live-View-Modus kann durch den Sucher geschaut werden

Nachteile:

  • meist sehr teuer
  • Staub kann bei Objektivwechsel an Sensor gelangen
  • Akkulaufzeit kürzer durch elektronischen Sucher
  • Zubehör im Vergleich mit DSLR-Kameras noch eingeschränkt

Welches Kamerasystem ist das richtige für die Hundefotografie?

Kamera HundefotografieWelches Kamerasystem letztendlich das perfekte für die Hundefotografie ist, hängt ganz davon ab, was du mit deinen Bildern erreichen möchtest.

Möchtest du Hunde wirklich professionell fotografieren und knackig scharfe Bilder auch bei Bewegung erreichen?
Dann rate ich dir zu einer Spiegelreflex oder spiegellosen Kamera. Diese bieten dir viele Möglichkeiten in der Hundefotografie und du hast jede Menge Potential zu wachsen. Natürlich solltest du bereit sein, dich mit deinem Kamerasystem vertraut zu machen, um das beste aus deinem Hundefotoshooting heraus zu holen.

Willst du hingegen nur ein paar Schnappschüsse von deinem eigenen Vierbeiner aufnehmen, ist dafür nicht unbedingt eine professionelle Kamera nötig. Hier reicht eine gute Handykamera oder eine günstige Spiegelreflex für Anfänger.

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