Der Polarisationsfilter gehört wohl zu den beliebtesten Filtern in der Fotografie. Doch was passiert eigentlich genau beim Fotografieren eines Hundes mit einem Polfilter und wofür brauche ich diesen?
Diese und viele weitere Fragen kläre ich hier auf.
Die Geschichte des Polfilters
Bereits zu Zeiten der Wikinger gab es den sogenannten „Sonnenstein“, der eine ähnliche Wirkung besitzt wie der heutige Polfilter. Mit diesem Sonnenstein wurde bei trüben Himmel die Sonne aufgespürt, um Positionen festhalten zu können. Im 19. Jahrhundert stellte man fest, dass man mit Hilfe von bestimmten Kristallen und Prismen Reflexe vermindern kann. Im Laufe der Zeit wurde die polarisierende Eigenschaft von Kristallen zu nutze gemacht und verschiedene Filter hergestellt.
Weiteres zur Geschichte des Polfilters findest Du hier: Wikipedia
Wofür brauche ich einen Polfilter in der Hundefotografie?
In erster Linie wird ein Polarisationsfilter eingesetzt, um Spiegelungen zu verringern. Doch beim Fotografieren mit einem Polfilter entstehen auch weitere Resultate, die man sich in der Hundefotografie zu nutze machen kann.
Farben in der Hundefotografie verstärken
Mit der richtigen Einstellung des Polarisationsfilters kannst du auch die Farbsättigung in deinem Hundebild steigern. Denn auch Pflanzen und Gegenstände reflektieren natürlich Licht. Durch diese Reflektion nimmt allerdings auch häufig die Sättigung der Farben ab.
Mit dem Polfilter wirkt das Grün von Blättern und die bunten Farben von Blumen gleich viel kräftiger. Besonders an trüben Tagen ist dies besonders hilfreich.
Fotografierst du den Hund also draußen im Grünen, kannst du mit dem Polfilter die Farben noch kräftiger wiedergeben.
Scheiben und Fenster in der Hundefotografie
Wenn du den Hund beispielsweise vor einem Gebäude oder sogar durch eine Glasscheibe fotografierst, so sorgt der Polfilter für weniger Reflexionen und eine klarere Durchsicht.
Ein blauer Himmel in der Hundefotografie
Wir kennen es doch bestimmt alle. Wir möchten ein paar schöne Aufnahmen vom Hund draußen aufnehmen, doch der Himmel sieht trüb und grau aus. Mit einem Polfilter kannst du auch im Himmel die Farbsättigung steigern und diesen schön blau wirken lassen.
Hund im Wasser fotografieren
Der Polfilter wird besonders gerne zum Fotografieren von Wasseroberflächen eingesetzt. Möchtest du beispielsweise einen Hund im Wasser fotografieren, stört die starke Spiegelung des Himmels. Mit Hilfe des Polfilters ist es dir möglich, die Spiegelung deutlich zu vermindern. So wirkt das Wasser weniger trüb und du kannst sogar Steine und anderes am Wassergrund zum Vorschein bringen.
Spiegelungen in Brillen entfernen
In der Hundefotografie kommt es nicht selten vor, dass auch Herrchen und Frauchen mit aufs Bild wollen. Wer schon einmal eine Person mit einer Brille fotografiert hat, hat bestimmt festgestellt, dass besonders bei starken Gläsern eine Spiegelung auftreten kann. Mit Hilfe des Polarisationsfilters können auch diese Reflexionen deutlich verringert werden.
Was passiert beim Fotografieren mit Polfilter?
Jetzt hast Du bereits herausgefunden, dass ein Polfilter Spiegelungen an Objekten verringert. Doch wie genau funktioniert das?
Um die Wirkung eines Polarisationsfilters zu erklären, musst du dir zunächst bewusst machen, dass natürliches Licht immer in verschiedene Richtung schwingt. Treffen Sonnenstrahlen auf einen Gegenstand auf, wird ein Teil des Lichtes reflektiert und ein anderer Teil absorbiert.
Einen Polfilter kann man sich nun, vereinfacht gesagt, wie ein Netz vorstellen, das nur Strahlen mit einer bestimmten Schwingungsrichtung hindurch lässt. Das bedeutet, polarisiertes Licht schwingt nur in einer einzigen Schwingungsebene.
Durch das Absorbieren von bestimmten Lichtwellen werden Reflektionen verringert oder sogar komplett ausgelöscht.
Trifft nun Licht auf einen lichtdurchlässiges Medium (z.B. Glas oder Wasser), so wird ein Teil des Lichtes reflektiert. Dieses reflektierte Licht ist polarisiertes Licht, das nur noch in eine Richtung schwingt. Fotografiert man mit einem Polfilter, löscht der Filter polarisiertes Licht aus und verringert so die Spiegelung.
Dieser Effekt funktioniert allerdings nicht bei metallischen Gegenständen. Da Metall eine sehr hohe Dichte besitzt, wird das gesamte Licht reflektiert. Deshalb findet keine Polarisation beim Metall statt. Alternativ könntest du bei metallischen Gegenständen mit bereits polarisiertem Licht oder einer Polarisationsfolie arbeiten.
Beim Fotografieren sollte man immer darauf achten, dass durch den Polarisationsfilter Licht weg genommen wird und man somit ein dunkleres Bild als Ergebnis hat. Hierbei spricht man von der Lichtreduzierung um etwa ein bis zwei Blendenstufen. Um dies auszugleichen solltest du entweder die Belichtungszeit verlängern oder die Blende öffnen.
Polfilter auf einem Weitwinkelobjektiv
Beim Fotografieren mit einem Polfilter ist ebenso zu erwähnen, dass der Polarisationseffekt mit zunehmendem Bildwinkeln abnimmt. Ebenfalls werden hier manche Bereiche im Bild stärker polarisiert als andere, wodurch es zu dunklen Flecken und Randabschattungen kommen kann.
Das bedeutet, dass ein Polfilter besser nicht auf weitwinkligen Objektiven genutzt werden sollte.
Hunde fotografieren mit Polfilter
Vor dem Fotografieren eines Hundes mit einem Polfilter, muss der Filter stets richtig eingestellt werden. Hierbei muss bestimmt werden, welche Lichtstrahlen „weggepolt“ werden sollen. Der Polfilter wird vorne ans Objektiv geschraubt. Zum Einstellen des Filters musst du diesen nun drehen und die Wirkung auf das Bild durch den Sucher oder im Live-View Modus beobachten.
Beim Einsatz des Polfilters solltest du ebenfalls auf den richtigen Winkel achten. Denn je nach Winkel wirkt der Polarisationseffekt stärker oder schwächer. Bei einem Wirkungsgrad von 30-40° zum Motiv werden Spiegelungen stark verringert. Zur Steigerung der Farbsättigung solltest du dich in einem 90° Winkel zur Sonne positionieren.
Der Einsatz einer Sonnenblende ist beim Fotografieren mit Polfilter in den meisten Fällen nicht mehr nötig, da der Filter bereits die Eigenschaften der Sonnenblende ersetzt. Eine zusätzliche Sonnenblende ist nur bei besonderen Lichtsituationen sinnvoll (z.B. bei frontaler Sonne). Weiterhin ist zu beachten, dass die Verwendung einer Sonnenblende das Drehen am Polfilters natürlich enorm behindert.
Effekt eines Polfilter in der Nachbearbeitung erzeugen?
Jetzt die Frage – ist es wirklich nötig einen Polfilter zu kaufen oder kann man den Effekt nicht einfach mit Hilfe von Photoshop oder Lightroom erschaffen? In Bearbeitungsprogrammen kann man selbstverständlich die Farbsättigung steigern und auch den Schönwetterdunst etwas anpassen. Dennoch ist es nicht möglich Spiegelungen zu entfernen, wie es bei einem Polfilter der Fall ist.
Der Polarisationseffekt kann also nicht technisch eingearbeitet werden.
Aufbewahrung und Pflege des Polfilters
Nach Verwendung des Filters sollte dieser wieder sicher in einer gepolsterten Tasche verstaut werden, um diesen vor Verschmutzungen und Kratzern zu schützen. Beim Fotografieren eines Hundes mit dem Polfilter kann es natürlich auch mal passieren, das Staub oder Schmutz sich auf dem Glas sammeln. Auch Fingerabdrücke stören beim Fotografieren.
Deshalb ist es wichtig, dass du den Filter regelmäßig nach Kratzern und Schmutz untersuchst. Der Filter kann sanft mit einem Pinsel oder einem Mikrofasertuch gesäubert werden.
Polfilter für die Hundefotografie kaufen
Worauf ist bei dem Kauf eines Polfilters zu beachten?
Als erstes und wohl wichtigstes Kriterium solltest du die passende Größe des Polfilters aussuchen. Diese muss auf das Filtergewinde deines Objektives angepasst werden. Die Maße des Filtergewindes findest du als Aufdruck auf dem jeweiligen Objektiv. Übliche Größen sind beispielsweise 52mm, 67mm oder 77mm. Natürlich besitzen die meisten Hundefotografen mehrere Objektive, die meist unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Für diesen Fall musst du dir nicht zwingend mehrere Polfilter kaufen. Stattdessen kannst du einen Adapterring verwenden. Hierbei wäre es sinnvoll gleich den größten Filter zu kaufen, da du diesen mit einem Adapter auf allen Objektiven verwenden kannst.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Wahl des passenden Polfilters stellt die Qualität und Vergütung des Filters da. Der Filter sollte natürlich aus hochwertigem Glas bestehen und gut verarbeitet sein. Auch eine mehrfache Vergütung ist zu bevorzugen. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass der Filter sich leichtgängig bedienen bzw. drehen lässt.
Auch zusätzliche Eigenschaften des Glases, wie zum Beispiel kratzfest oder wasserabweisend, können sinnvoll sein.
Linearer oder zirkularer Polfilter für die Hundefotografie?
Beim Polarisationsfilter unterscheidet man zwischen linear und zirkular. Welchen Polfilter du kaufen solltest, hängt von deiner Kamera ab. Manche Kameras besitzen einen bereits eingebauten Polfilter. Bei der Verwendung eines linearen Polfilters werden Ergebnisse durch den doppelten Filtereffekt verfälscht. In diesem Falle muss also zu einem zirkularen Polfilter gegriffen werden. Dieser sorgt für eine sich drehende Schwingungsrichtung des Lichtes und verhindert daher die Verfälschung durch den nächsten Filter.
Viele Fotografen entscheiden sich mittlerweile auch aus anderen Gründen gegen den Kauf eines linearen Polfilters. Lineare Polfilter wirken sich nämlich oftmals negativ auf den Autofokus aus. Durch den parallelen Aufbau des Glases kommen die Fokus Sensoren durcheinander und tun sich schwer dabei, einen festen Fokuspunkt zu finden. Auch in der Belichtungsmessung wurden bereits Störungen in Verbindung mit linearen Filtern festgestellt. Weil viele Hundefotografen nicht auf den Autofokus verzichten möchten, gewinnt der zirkulare Polfilter immer mehr an Beliebtheit.
Wo soll ich den Polfilter kaufen?
Polarisationsfilter sind sowohl in zahlreichen Online-Shops als auch in Fotofachgeschäften zu finden. Im Geschäft hast du natürlich vor allem als Fotografieanfänger den Vorteil, dass du gut beraten wirst. Zudem kannst du den Filter genau anschauen und eventuell sogar einmal testen. Bestellst du den Polfilter im Internet, solltest du unbedingt auf ein Rückgaberecht achten. So hast du die Möglichkeit den Filter daheim in Ruhe zu testen und ihn (falls nötig) zurück zu schicken. Meine Empfehlung bei Onlinekäufen ist sich vorab ausgiebig über den Filter zu informieren – sei es über Kundenbewertungen oder Testberichte des Produktes.
Weitere Infos zum Fotografieren mit Polfilter findest du hier: